Über mich

Mein Name ist Susann Alvarez.

Ich bin Mutter von zwei Kindern, bei denen ich unterschiedliche Geburtserfahrungen gemacht habe. Die erste Geburt empfand ich als traumatisch und ich konnte mir nie ohne Tränen die Bilder davon ansehen. Erst viele Jahre später, als ich während meiner Hebammenausbildung meinen Geburtsbericht ansah und einiges verstand, habe ich Frieden geschlossen. Ich hatte gar kein Vertrauen und Gefühl zu meinem Körper und während der Wehen wusste ich nur kopfmäßig immer genau, in welchem Stadium ich mich gerade befand, jedoch nicht, was ich mit mir und den Wehen anfangen sollte.

Nach anfänglichen Stillproblemen machte ich eine Ausbildung zur Stillberaterin und arbeitete ehrenamtlich in der Stillberatung. Dort begegneten mir viele Tränen und Geschichten, was mir sehr nahe ging. 

Vor allem die Frauen nach ungewolltem Kaiserschnitt sind mir sehr ans Herz gewachsen. Oftmals sind Sätze gefallen wie: 

„Sie haben mich einfach liegen (allein) gelassen.“ 

„Ich habe die Hebamme kaum gesehen und dann wurde es ein Kaiserschnitt.“ 

„Ich wurde in meinen Bedürfnissen gar nicht wahr genommen. Ich durfte auch nichts sagen. Ich musste die ganze Zeit liegen bleiben.“

„Geturnt haben wir nicht im Kreißsaal. Nur links und rechts gelegen habe ich.“

„Das muss doch auch anders gehen?! Das kann doch nicht sein, dass das ganze Hebammenwissen von Bewegung unter der Geburt nicht angewandt wird und es deswegen zum Kaiserschnitt kommt.“ Viele Frauen sprachen auch von unempatischen oder respektlosem Personal, welches z.B. mehr über anstatt mit ihnen gesprochen hat. Das hat mich selbst sehr geschmerzt.  Diese Geburtsgespräche waren die ersten, die ich führte noch VOR meiner Ausbildung zur Hebamme, bei denen ich das erste Mal mit Gewalt im Kreißsaal in Berührung kam, mit dem Zerbruch der Frauen und dem Wunsch, Heilung zu geben.

Ich wollte etwas verändern - die Kaiserschnittrate senken und die Gewalt im Kreißsaal eliminieren. Ich wollte Frauen stark nach ihrer Geburt sehen und nicht zerbrochen!

Meine zweite Geburt hat mich so gestärkt und wenn ich mit einem Wort erklären könnte, wie diese Geburt war, dann würde ich sagen: dynamisch. 

Mein Weg führte mich 2014 an die Hebammenschule in Bremerhaven Reinkenheide mit der Praxis im Klinikum Bremen Nord. 2017 beendete ich meine Ausbildung und war plötzlich: Hebamme! Es ist für mich noch immer der schönste Beruf der Welt. 

Die geschriebenen Geburtsberichte aus dem Kreißsaal fand ich immer spannend. Sie erzählen mir Geschichten. Deswegen ist es mir auch möglich, dir deine Geburt ohne Fachchinesisch und sensibel zu übersetzen. 

Seit 2017 arbeite ich in verschiedenen Kliniken in und rund um Bremen mit einer Zeitarbeitsfirma. Geburten aufzuarbeiten begleitet mich schon viele Jahre. Ich habe online Fortbildungen, auch im im Selbststudium bei z.B. Ute Taschner („Meine Wunschgeburt“) oder auch mehrtägige Fortbildungen in Präsenz gemacht z.B. bei Brigitte Meissner in der Schweiz („Emotionelle Narben aus Schwangerschaft und Geburt auflösen“). Aktuell zieht mich mein Interesse auch sehr stark in die Prä- bzw Perinatale Traumauflösung sowie Bindungsanalyse.